»Iss das Richtige zur richtigen Zeit in der richtigen Menge.«
Gene versus Diäten
Die kurze Version: Genetisch sind wir Menschen so veranlagt, dass einmal gespeicherte Energie nur unwillig wieder hergegeben wird. Das heißt unsere Fettpolster sind DER Vorrat an Energie. Startet man jetzt irgend eine Art Intervention wie Fasten, Diäten etc. wird der Körper stets versuchen gegenzusteuern. Einer der Gründe weshalb die meisten Diäten all zu oft scheitern oder nur sehr eingeschränkt funktionieren.
Ein zu viel an Energie kann demnach nicht einfach weg gehungert oder weg gegessen werden.
Energie kann lediglich umgewandelt werden.
Die Umwandlung selbst übernehmen die Mitochondrien in jeder Körperzelle. Und die befinden sich gehäuft in Muskelzellen. Heißt also mehr Muskeln mehr Energie. Hier kommt auch die Epigenetik ins Spiel. Denn schon etwas mehr Bewegung im Alltag und/oder in der Freizeit setzt eine Kaskade von Stoffwechselprozessen in Gang welche positiv auf Körper und Geist wirken. Ach ja und Energie wird dabei natürlich auch umgewandelt. :)
Das ist mit Abstand das größte Potential auf dem Weg zu besserer Gesundheit und mehr Wohlbefinden.
Iss wie ein Mensch
Ketose ist der Stoffwechselzustand, in dem wir alle geboren werden.
Dauerhaft im Zustand der Ketose zu bleiben, hat nicht nur Vorteile und ist nur sehr selten erforderlich. (Beispiel Epilepsie, Krebstherapie) Neun Wochen Keto zielt darauf ab, die körpereigene Produktion von Ketonen wieder jederzeit nutzbar zu machen.
Grundsätzlich gilt es, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und extreme Spitzen zu vermeiden. Demzufolge wird weniger Insulin ausgeschüttet und der Insulinspiegel bleibt niedrig. Heißhungerattacken werden ebenfalls gemindert. Damit wäre der Weg frei für die Fettverbrennung und vorher gespeicherte Fettreserven können für die Energiegewinnung genutzt werden. Die Leber synthetisiert Ketonkörper, die wiederum ein Signalgeber für unsere Mitochondrien sind. Das ist in etwa ein möglicher Idealzustand. Sind allerdings schon zu viele freie Fettsäuren und auch Ketone im Blut vorhanden, müssen ja nicht noch mehr davon produziert werden.
Um in Ketose zu gelangen, kannst du:
Fasten z.B. nachts mindestens 12 bis 16 Stunden oder mehr; oder mehrere Tage, z.B. 5:2 Fasten; oder mehrere Wochen, z.B. religiöse Fastenzeiten
Den Anteil der Kohlenhydrate in jeder Mahlzeit reduzieren – ketogene Diäten
Langes Training im Sauerstoffüberschuss praktizieren
Leere Kohlenhydrate, die keine Vitalstoffe enthalten, also Zucker, Mehl und alles, was daraus hergestellt wird, sind zuerst und komplett zu streichen. Das gilt ebenso für Nahrungsmittel, welche eher dazu neigen, den Stoffwechsel auszubremsen, statt zu forcieren. Kartoffeln, Pasta und Reis wirklich nur angepasst essen.
Simpler Grundsatz beim Einkaufen:
Echte Lebensmittel brauchen keine Zutatenliste!
Das primäre Ziel ist, den eigenen Körper so zu ernähren, dass Entzündungen gemindert, das Immunsystem gestärkt und insgesamt das Wohlbefinden gesteigert wird. Sekundär ist mit einem Abbau von Körperfett und der Linderung eventuell vorhandener Symptome zu rechnen. Welches Fett, wo zuerst respektive zuletzt abgebaut wird, bestimmt der Körper selbst. 😏
Einfacher Plan
Vielleicht denkst du gerade: Ach ja, Keto, das ist doch das mit der vielen Fettfresserei. Die Grundformel lautet tatsächlich 5% Kohlenhydrate, 20% Proteine und 75% Fette. Wie aber jede Faustformel hat auch diese ihre Tücken und Keto ist nicht gleich Keto. (siehe Video 👇)
Schlagartig keine oder nur sehr wenige Kohlenhydrate zu essen bedeutet in erster Linie Stress, körperlich wie mental. Willst du nicht haben. Die Kohlenhydrate müssen in einer Art und Weise gesenkt werden, dass zusätzlicher Stress vermieden wird.
Die ersten zwei Wochen startest du mit maximal 150g KH/Tag.
Optimal sind danach zwei Wochen mit circa 100g KH/Tag.
Ab der dritten und den folgenden Wochen sollte mit weniger als 70g KH/Tag die Ketose einsetzen.
Ab welchem Grad der Kohlenhydrat-Restriktion die Produktion von Ketonkörpern, sprich die Ketose, einsetzt, ist sehr individuell. Für die Kontrolle und die Verteilung der Makro-Anteile eignen sich Tracking-Apps.
Wenn es darum gehen soll, Körperfett abzubauen, kann es unter bestimmten Umständen und Zielvorstellungen hilfreich sein, den Anteil an Proteinen leicht zu erhöhen. Das wiederum hat einen zusätzlichen Benefit, denn für den Stoffwechsel von 1g Protein = 4kcal wird 1kcal verbraucht.
Ab Ende der zweiten oder zu Beginn der dritten Woche ist es sinnvoll, dass zusätzlich Ketone und Glukose im Blut gemessen werden.